Wir wurden von Leser Hikaru zu einer Kunstausstellung in Hiroshima geschickt, die sich mit der Erinnerung an den Atombombenabwurf durch die US-Amerikaner vor 70 Jahren befasst. Dort trafen wir die 25-jährige Mihoko und die 22-jährige Kazuha, die wir dazu überreden konnten, uns ein paar eurer Fragen zu Japan und Hiroshima zu beantworten.
Mihoko haben wir auf Englisch interviewt und sie hat uns gleich einen Hinweis für alle deutschen Leser mitgegeben: „Ich habe eine Zeit lang in Berlin gewohnt und wurde dort öfter von Deutschen, gefragt, ob Menschen in Hiroshima überhaupt wohnen können. Deshalb würde ich gerne einmal bei allen Deutschen klar stellen: Ja, hier kann man leben und zwar sehr gut.“
Kazuha befragten wir mit Mihokos Unterstützung auf japanisch. „Ich bin ziemlich schüchtern und deshalb gerade sehr nervös“ erklärte sie uns zu Beginn des Interviews. Wir haben dann aber doch ziemlich lange mit ihr gesprochen, auch über die Vergangenheit der Stadt: „Mein Großvater hat das Unglück von Hiroshima erlebt, aber er hat nie mit mir darüber gesprochen. Und ich habe das akzeptiert und ihn bis heute nicht danach gefragt.“
Was die beiden zur japanischen Dating-Kultur sagen, ob sie manchmal in der U-Bahn pennen, wie sie Hiroshima als Stadt beschreiben und wie das Verhältnis zwischen jungen und alten Menschen aus ihrer Sicht ist, erfahrt ihr, wenn wir unser Material zusammengeschnitten haben.
Per Zufall sind wir dann abends übrigens auch noch in eine Geburtstagsparty hineingeraten: Der Vater von unserem Gastgeber Yo wurde 67 und hat uns zum Feiern eingeladen. Wir hätten nicht damit gerechnet, dass uns dabei Clown-Perrücken und lustige Brillen aufgesetzt werden, aber es war in jedem Fall ein witziger Abend, bei dem wir einige neue japanische Vokabeln abgestaubt haben („Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag heißt zum Beispiel „Tanjoubi omedetou“).
Morgen werden wir das Friedensdenkmal und den Friedenspark in Hiroshima besuchen, bevor die Reise dann weitergeht zur nächsten Station. Wo es hingeht, erfahrt ihr dann noch rechtzeitig von uns! Wenn ihr noch Fragen zur Geschichte Hiroshimas habt, habt ihr noch bis Samstagabend Zeit, sie zu stellen.
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