Crowdfunding: Was ist eigentlich los mit dir, Deutschland?

Eigentlich wollten wir wieder am anderen Ende der Welt für euch recherchieren. Im Kopf waren die Rucksäcke schon gepackt und die Reisepässe entstaubt. Aber Deutschland hat sich in den vergangenen zwei Jahren so stark verändert, dass wir das Gefühl haben: Wir können hier jetzt nicht weg.

Die Stimmung ist scheiße, die Diskussionskultur unterirdisch und nächstes Jahr ist auch noch Bundestagswahl. Jetzt ist die Zeit, in der sich jede(r), aber insbesondere Journalisten mit Politik auseinandersetzen sollten und damit, wie sich unsere Gesellschaft gerade verändert und warum das so ist. Und zwar ohne krasse Überschriften, ohne Hasskommentare, ohne Schwarz-Weiß. Wir würden gerne mit euch herausfinden, mit welchen Themen sich dieses Land vor der Bundestagswahl 2017 auseinandersetzen muss. Welche politischen Aspekte vernachlässigt werden und wie wir eine bessere Diskussionkultur hinkriegen. Ob das klappt? Keine Ahnung. Aber wir wollen es zumindest versuchen. Wenn ihr das für unterstützenswert haltet, dann helft uns bei unserer Kampagne auf Startnext. Das Ziel der Kampagne ist eine von uns gedrehte zehnteilige Videoreihe „Deutschland, was ist eigentlich los mit dir?“ plus hintergründige Blogtexte zu den jeweiligen Themen, die ihr setzt.

Veröffentlicht von Lisa Altmeier und Steffi Fetz. Als Crowdspondent recherchieren wir die Themen, die dir wichtig sind.

Wir freuen uns, wenn du das Projekt unterstützt:


Kommentare

11 Antworten zu „Crowdfunding: Was ist eigentlich los mit dir, Deutschland?“

  1. Avatar von Dirk Lampersbach
    Dirk Lampersbach

    Als Themen wären vorstellbar: Brexit, Spagat zwischen hilfsbedürftigen im Inland (Obdachlose, speziell Kinder) und bei uns Hilfe suchenden. Rentenfrage und zunehmende Armut. Zunehmende Kluft zwischen Politik und Bevölkerung. Narzissmus der Parteien.

    1. Lieber Dirk, kannst du mir erklären, wieso es in Deutschland so viele Obdachlose gibt? Es bekommt hier doch jeder Unterstützung; eine Wohnung und 404 Euro. Es konnte mir tatsächlich bisher noch niemand eine Antwort auf diese Frage geben. Abgesehen von psychologischen Hemmnissen (oder simpler Angst vor Veränderung, die natürlich auch auf die Psyche zurückzuführen ist) kann ich mir keinen Reim darauf machen.

      Kleine Geschichte dazu am Rande: Vor einigen Monaten hatte meine (damalige) Friseurin auf Facebook ein Bild geteilt mit der Aussage, man solle doch erstmal die Obdachlosigkeit in Deutschland beseitigen und sich erst dann um Flüchtlinge kümmern. Ich habe – und das war ernst gemeint – angeboten, dass mir diese Friseurin doch bitte eine obdachlose Person vorstellen soll, die es nicht schafft, ein Dach über dem Kopf zu bekommen, um diese dabei zu unterstützen. Mir war direkt klar, dass ich hier keine sinnvolle Antwort erwarten müsse. Nun, die kam auch nicht – und nun habe ich eine neue Friseurin, die ich nicht auf Facebook befreunde, aber aufgrund der Optik (ja, das böse Schubladendenken) auch eher der linken als der rechten Ecke zuordnen würde.

  2. Avatar von Lisa Altmeier und Steffi Fetz
    Lisa Altmeier und Steffi Fetz

    Hey Dirk,
    das geht ja schnell los mit den ersten Themen!
    Vielen Dank. Meinst du bei Brexit inwiefern sich ein eventueller Brexit auf Deutschland auswirkt? (Bis wir loslegen können, ist die Brexit Entscheidung gefallen!).
    Schöne Grüße
    Lisa und Steffi

  3. Nachwuch droht Gehalt auf Hartz-4-Niveau

    Ende der Wohlstands-Ära: Die Jungen werden ärmer als ihre Eltern

    http://www.stern.de/wirtschaft/geld/mckinsey-studie–die-jungen-werden-aermer-als-ihre-eltern-6971346.html

    oder auch ganz lecker: Verarmung als Megatrend – siehe auch: https://www.berlinjournal.biz/verarmung-kinder-aermer-als-eltern/

    Laut Politik müsse man sich „integrieren“ (nach Definition der Politik was das denn angeblich sei). Dazu braucht es in der heutigen Zeit üppige Geldmittel, die die meisten Leute, die angeblich „nicht integriert“ sind (auch sehr viele Deutsche), gar nicht aufbringen können.

    Auf einen Zusammenhang stieß die britische Soziologin Marii Peskow in der European Social Survey (ESS): Demnach sei die Bereitschaft zur Wohltätigkeit in egalitären Gesellschaften deutlich schwächer ausgeprägt, als in solchen mit großen Einkommensunterschieden. Die Erklärung dafür liege im sozialen Statusgewinn, den Wohlhabende in ungleichen Gesellschaften erfahren würden, wenn sie Schwächere unterstützten. In egalitären Gesellschaften herrsche hingegen das Bewusstsein vor, dass dank des Sozialstaats für die Schwachen schon gesorgt sei.

    Faulheit gilt in den westlichen Industrienationen als Todsünde. Wer nicht täglich flott und adrett zur Arbeit fährt, wer unbezahlte Überstunden verweigert, lieber nachdenkt als malocht oder es gar wagt, mitten in der Woche auch mal bis mittags nichtstuend herumzuliegen, läuft Gefahr, des Schmarotzertums und parasitären Lebens bezichtigt zu werden.

    Nein, stopp: Nur die armen Arbeitslosen fallen in die Schublade »Ballastexistenz«. Millionenerben, Banker- und Industriellenkinder dürfen durchaus lebenslang arbeitslos und faul sein. Sie dürfen andere kommandieren, während sie sich den Bauch auf ihrer Jacht sonnen.

    Früher glaubten viele Menschen an einen Gott. Wie viele heute noch glauben, da oben säße einer, der alles lenke, weiß ich nicht. Das ist auch egal. Gottes ersten Platz hat im modernen Industriezeitalter längst ein anderer eingenommen: Der »heilige Markt«. Der Finanzmarkt. Der Immobilienmarkt. Der Energiemarkt. Der Nahrungsmittelmarkt. Und der Arbeitsmarkt.

    Der Arbeitsmarkt ist, wie der Name schon sagt, zum Vermarkten von Arbeitskraft da. Wer kein Geld und keinen oder nur sehr wenig Besitz hat, verkauft sie. Die Eigentümer der Konzerne konsumieren sie, um daran zu verdienen. Das geht ganz einfach: Sie schöpfen den Mehrwert ab. Sprich: Der Arbeiter bekommt nur einen Teil seiner Arbeit bezahlt. Den Rest verrichtet er für den Gewinn des Unternehmers.

    Arbeit verkaufen, Arbeit konsumieren: So geschieht es seit Beginn der industriellen Revolution. Denn Sklaverei und Leibeigenschaft wurden ja, zumindest auf dem Papier, abgeschafft.

    Solange Furcht vor Strafe, Hoffnung auf Lohn oder der Wunsch dem Über-Ich zu gefallen, menschliches Verhalten bestimmen, ist das wirkliche Gewissen noch gar nicht zur Wort gekommen. (VIKTOR FRANKL)

    Die Todsünde der Intellektuellen ist nicht die Ausarbeitung von Ideen, wie fehlgeleitet sie auch sein mögen, sondern das Verlangen, diese Ideen anderen aufzuzwingen (Paul Johnson)

    Der Teufel hat Gewalt, sich zu verkleiden, in lockende Gestalt… (Shakespeare)

    Das Heimweh nach der Barbarei ist das letzte Wort einer jeden Zivilisation (Cioran)

    Alle Menschen sind klug – die einen vorher, die anderen nachher (Voltaire)

    Die Gefahr ist, dass die Demokratie zur Sicherung der Gerechtigkeit für diese selbst gehalten wird (Frankl)

    Absolute Macht vergiftet Despoten, Monarchen und Demokraten gleichermaßen (John Adams)

    Moral predigen ist leicht, Moral begründen schwer (Schopenhauer)

    Unser Entscheiden reicht weiter als unser Erkennen (Kant)

    Denn mancher hat, aus Furcht zu irren, sich verirrt (Lessing)

    Die Augen gingen ihm über, so oft er trank daraus… (Goethe)

    Immer noch haben die die Welt zur Hölle gemacht, die vorgeben, sie zum Paradies zu machen (Hölderlin)

    So viele Gefühle für die Menschheit, dass keines mehr bleibt für den Menschen (H. Kasper)

    „Die Dummheit von Regierungen sollte niemals unterschätzt werden“ (Helmut Schmidt)

  4. Avatar von Jens Große-Brauckmann
    Jens Große-Brauckmann

    Hallo alle zusammen

    Für die Obdachlosen gibt es bei uns den Dach e.V. in Detmold, da sind natürlich viele psychisch beeinträchtigte Menschen drunter. Ich gehe da auch öfters hin, weil ich von den Lippern für verrückt erklärt worden bin. Ich schreibe öffentlich im Internet und das auf WordPress, das ist für die Elite in Lippe unvorstellbar. Die Gesellschaft verändert sich schließlich zu dem krassen Unterschied zwischen arm und reich, da wird es immer noch mehr Obdachlose geben.

    Grüße Jens

  5. […] Und Ben schilderte unter einem unserer Beiträge eine Begegnung mit seiner Friseuse. […]

  6. […] Wir haben von euch häufiger Fragen und Anregungen zum Thema Obdachlosigkeit bekommen. Hier im Blog berichtete zum Beispiel User Ben: […]

  7. Hi Freunde, zum Thema Obdachlosigkeit guckt euch mal im Internet das Projekt „Selbstvertretung Vereinter Wohnungsloser“ an, ein Projekt zur Gründung von deutschland- und österreichweiter Lobby …

    1. Avatar von Lisa Altmeier und Steffi Fetz
      Lisa Altmeier und Steffi Fetz

      Danke für den Tipp! Kennst du da vielleicht sogar wen?

        1. Avatar von Lisa Altmeier und Steffi Fetz
          Lisa Altmeier und Steffi Fetz

          Machen wir! Danke

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert