Von Nürnberg aus laden wir euch unser aktuelles Video hoch: Annette hat uns in den Park Fiction auf St. Pauli geschickt. Dort legte Steffi ihr Smartphone zur Seite und versuchte, selbst ein Handy zusammen zu bauen. Ob das geklappt hat und was dabei kaputt gegangen ist, seht ihr hier:
Und für alle, die mehr wissen wollen, als ins Fernsehen passt, hier die Hintergrundinfos:
- Ende Juli ist es wieder einmal passiert: Beim chinesischen Handyproduzenten Foxconn stürzte sich jemand aus dem Fenster. Für den Riesenkonzern arbeiten in China 1,2 Millionen Menschen. Sie bauen für uns Smartphones und andere technische Geräte zusammen – und verzweifeln an den Arbeitsbedingungen.
- Aus deutschen Städten dagegen sind die meisten Fabriken längst verschwunden. Das war auch einer der Gründe dafür, dass das fablab im Park Fiction seine eigene Fabrik eröffnet hat, die im Beitrag erwähnte Fábrica. Das Handy soll nicht länger eine „Black Box“ sein, von deren Innenleben und Entstehung wir keine Ahnung haben und vielleicht auch gar keine Ahnung haben wollen. Das soll sich durch das DIY-Handy ändern.
- Die Einzelteile, aus denen wir das Handy zusammengebastelt haben, haben die Organisatoren der Fábrica selbst bestellt und dabei darauf geachtet, dass die Teile nach Möglichkeit fair produziert wurden. Nach Möglichkeit heißt, dass dieses Handy unter viel viel besseren Bedingungen entstanden ist als eines, das ihr euch im Laden kauft. Nach Möglichkeit heißt aber auch, dass die Herkunft einiger Teile immer noch problematisch ist. Denn nicht nur die Arbeitsbedingungen beim Handybau sind oft schlecht: Die Rohstoffe stammen teilweise aus Kriegsregionen, wie zum Beispiel dem Kongo. Auch das versucht das fablab zu umgehen, indem es zum Beispiel Aluminium-Kondensatoren statt dem Kriegsgebiet-Rohstoff Tantal bei der Montage verwendet. Die Materialkosten für das von uns gebaute Handy betragen übrigens 108,31 Euro.
- Finanziert wird die Aktion von der Hamburger Kulturbehörde. Noch bis 7.9.2014 kann man im Park Fiction Telefone zusammenbauen.
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