Fünf Jahre nach Fukushima. Unser Film!

Es. Ist. Ein. Film! Zehn Wochen waren wir in eurem Auftrag mit nur 5000 Euro in der Tasche in ganz Japan unterwegs und viele weitere Wochen haben wir an diesem Ding hier herumgeschraubt. Wir sind quer durch das ganze Land gereist und haben herausgefunden, wie sich das Land fünf Jahre nach Fukushima verändert hat. Wir haben uns mit den Evakuierten aus der Sperrzone getroffen, vor Ort bei Dekontaminierungsarbeiten zugesehen, die Proteste von Tokio bis Okinawa begleitet und trotz des ernsten Themas auch viel Spaß gehabt.

Den Film haben wir komplett selbst finanziert (halb Crowdfunding, halb eigene Kohle), weil uns wichtig war, dass diese Reportage komplett unabhängig ist. Falls ihr unseren unabhängigen Journalismus unterstützen wollt, kauft euch einfach unser Buch „Nix wie Heimat!“, macht bei unserem nächsten Crowdfunding mit oder schickt uns eine Nachricht und wir schicken euch unsere Kontonummer.

Wir freuen uns auch wahnsinnig über Feedback und Fragen. Damit ihr verstehen könnt, wie dieser Film entstanden ist, werden wir euch in den nächsten Tagen alle Interviews auch noch mal in Langform verschriftlicht hier hochladen. Falls ihr euch also zum Beispiel für die evakuierte Setsuko interessiert („Ich habe vor vier Jahren angefangen zu rauchen, denn jetzt ist sowieso schon alles egal“) oder für die deutsche Studentin Isabel aus Fukushima („Die Leute in Deutschland sollten wissen, dass es in Fukushima auch Schönheit gibt, dass es Alltag gibt und ein Leben abseits der Katastrophe“), dann könnt ihr all diese Leute in den nächsten Tagen noch besser kennen lernen.

Ein paar Fakten sollen natürlich auch nicht fehlen. Da gerade die Folgen des Reaktorunglücks auf die Umwelt auch fünf Jahre danach noch hochgradig umstritten sind, haben wir uns zwei kluge Köpfe gekrallt, die zwar in vielen Dingen nicht einer Meinung sind, deren Meinungen wir euch aber genau deswegen beide präsentieren wollen: Corinna Deppe-Burghardt von Greenpeace erklärt, warum sie der Arbeit der japanischen Regierung skeptisch gegenübersteht, und der Strahlenforscher Prof. Georg Steinhauser hat für uns alle Mythen zum Thema Fukushima wissenschaftlich auseinandergenommen. Mit beiden haben wir ausführliche Interviews geführt. Vergleicht die Aussagen, macht euch Gedanken, streitet mit, wir freuen uns auf Diskussionen!

Vielen Dank an alle, die uns – in welcher Form auch immer – unterstützt haben, ihr wart großartig!

Veröffentlicht von Lisa Altmeier und Steffi Fetz. Als Crowdspondent recherchieren wir die Themen, die dir wichtig sind.

Wir freuen uns, wenn du das Projekt unterstützt:


Kommentare

2 Antworten zu „Fünf Jahre nach Fukushima. Unser Film!“

  1. Avatar von Carsten

    Erst Kohle schnorren um zu reisen – ach, nennt man jetzt neu Crowdfunding, dann gleich traditionell-deutsch-oberlehrerisch, „kritisch“, „investigativ“ zum Reaktorunfall äussern, al la WIR sind DIE Grünen, DIE Ökos, DIE Gutmenschen, die nebenbei einen unabhängigen, kritischen und professionellen Journalismus liefern…

    Ich denke, dass dieser Kommentar dann auch im Geiste und Einklang dieser unabhängig und unautoritären Gesinnung und freier Meinungsäusserung mit Sicherheit zensiert und nicht veröffentlicht wird… oder passt halt der Lisa und der Steffi nicht wirklich so, gelle?

    „Fünf Jahre nach Fukushima.“ Was gab’s denn da in „Fukushima“?
    Reaktorunfall,
    Puh!
    Kernschmelzung,
    Strahlung,
    Radioaktivität,
    schlecht,
    schlimm,
    gefährlich,
    Katastrophe

    …was auch sowieso jedermann in Deutschland ein- und auswendig weiss und kennt uns sich erinnert.
    Hmm, vor fünf Jahren hat ein Erdbeben bei Fukushima einen Tsunami, nämlich eine NATURKATASTROPHE ausgelöst, die fast 20000 (in Worten zwanzigtausend!) Menschen in den Tod riss! Geschweige der Abertausenden Obdachlosen, die all ihr Hab und Gut, ihr Zuhause verloren haben, deren notwendige Unterstützung und Hilfe in dieser immer wiederholenden einseitigen Berichterstattung einfach unterging und damit ausblieb. Unglaublich wie zynisch und schändlich, wie man dieses Drama, diese Opfer, diese Katastrophe einfach ignorieren, ausschliessen und vergessen kann und sich auf einen Reaktorunfall beschränkt, der gerade super hip als Sensation in unsere arrogante, öko-tollen Welt passt. Vielleicht hättet ihr auch mal eine Minute, um eure Aufmerksamkeit, euren Respekt auf die vielen Todesopfer der eigentlichen Katastrophe zu lenken; oder dieser zu gedenken…

    1. Avatar von Lisa Altmeier und Steffi Fetz
      Lisa Altmeier und Steffi Fetz

      Hallo Carsten,
      danke für deinen Input. Du hast dich leider erst zu Wort gemeldet, nachdem unsere Reise vorbei war und dir auch anscheinend die Inhalte nicht angeschaut. Das Prinzip ist, dass man währenddessen Themen einreicht – leider kam von dir nichts, sonst wären wir gerne auch zu anderen Leute gefahren, zu denen du uns geschickt hättest. Vielleicht bist du beim nächsten Mal von Anfang an dabei? Die Leute in Deutschland interessieren sich eben offensichtlich sehr für den Reaktorunfall. Uns war es wichtig, die dazu bestehenden Mythen aufzuklären und die Folgen aufzuzeigen. Dass man auch zu Erdbeben und Tsunami einen eigenen 47-Minuten-Film hätte machen können – klar! Wie gesagt: Beteilige dich beim nächsten Mal aktiv – damit beeinflusst DU die Berichterstattung. Im Übrigen haben wir ein Interview mit Strahlenforscher Prof. Steinhauser veröffentlicht – in dem genau das, was du ansprichst auch thematisiert wird: http://crowdspondent.de/2016/03/11/strahlen-experte-zu-fukushima-der-begriff-atomkatastrophe-ist-unangebracht/ Vielleicht liest du es mal und sagst uns, was du davon hältst. Wir würden uns freuen, wenn du deine (woher auch immer kommende?) Wut für einen Moment zurücknimmst und dich ernsthaft mit unseren Inhalten beschäftigst. Wir haben zum Beispiel auch die Aussagen der Organisation Greenpeace und die des Wissenschaftlers gegenübergestellt und die beiden widersprechen sich, was wir auch genauso abbilden.
      Wir „zensieren“ übrigens nicht, wir löschen aber sehr wohl beleidigende Kommentare, von daher würden wir uns freuen, wenn du dich künftig um einen erwachsenen Tonfall bemühst – sonst wird das mit der Diskussion schwierig.
      Guck dir doch mal den Film an, lies dir die beiden Interviews durch und melde dich dann noch mal!

      Schöne Grüße
      Lisa und Steffi

      PS. Nachtrag: Wie die Recherche genau abgelaufen ist, dazu haben wir jetzt auch einen langen Hintergrundbericht veröffentlicht: http://crowdspondent.de/2016/06/02/was-wir-in-drei-monaten-japan-recherche-gelernt-haben/ -> Falls du nach diesem Bericht noch weitere Fragen oder Vorwürfe hast, kannst du dich weiterhin gerne melden.

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