Auf Helgoland gibt man sich nur zweimal die Hand: Einmal, wenn man auf der Insel ankommt und einmal, wenn man sie verlässt. Schließlich sehen sich die Leute ständig, da reicht ein „Moin“, hat uns Biologe Christoph Rummel erklärt. Wir haben ihm und den anderen uns bekannten Inselbewohnern gestern die Hand gegeben. Unsere Helgoland-Recherche ist vorbei, der Katamaran hat uns in den Hamburger Hafen zurückgebracht. Auf dem Rückweg waren wir ein wenig melancholisch: Obwohl wir anfangs kurz einen Inselkoller befürchteten haben wir dort spannende Tage verbracht und viel gelernt. Zeit, einmal auf die Recherchen der letzten Woche zurückzuschauen:
Plastik aus Fischen popeln
Am Mittwoch haben wir die letzten Szenen für unsere 5-Minuten-Reportage zum Thema „Wie viel Plastik fressen unsere Fische?“ gedreht. Hierfür waren wir unter anderem am Strand von Helgoland und haben dort Müll mit Biologe Christoph gesammelt, der uns außerdem zum Fische aufschneiden mit an seinen Arbeitsplatz genommen hat. Das Video dazu stellen wir hoffentlich bald online (schneiden, hochladen und der ganze Kram brauchen Zeit). Hier das Video dazu:
Randnotizen
Von euch (u.a. von Martin) kam noch die Frage, ob’s auf der Insel überhaupt junge Leute gibt. Wir als Nichtinsulaner wissen natürlich nicht immer, wer einheimisch ist und wer Tourist. Aber die Gehwägelchen-Dichte ist sehr hoch. Und weil es kein Gymnasium gibt, müssen alle Jugendlichen, die Abitur machen wollen aufs Festland ziehen. Auf die Welt kommen die Kinder auf Helgoland übrigens auch kaum noch: Schwangere müssen zum Gebären einmal durch die Nordsee schippern. Denn auf der Insel gibt’s zwar eine auf Parkinson spezialisierte Klinik, aber keine Hebammen.
Eine Menschengruppe, der wir im Alltag normalerweise nie begegnen, auf Helgoland aber ständig, sind die sogenannten „Ornies“, die Ornithologen – also Leute, die sich beruflich oder in ihrer Freizeit mit Ferngläsern rumtreiben, um damit Vögel zu beobachten und zu erforschen.
Über Nacht im Bombentrichter
Ab jetzt wollen wir außerdem einmal die Woche an einem ungewöhnlichen Schlafplatz übernachten, um noch mehr über die Orte zu lernen, an die ihr uns schickt. Das haben wir auf Helgoland nun einmal getestet: Wir haben die letzte Nacht auf der Insel in einem Bombeneinschussloch verbracht. Warum, wieso, weshalb, dazu nächste Woche mehr.
Ab zu den Sorben
Und überhaupt, nächste Woche: Unsere nächste Station ist Bautzen. Denn da leben die Sorben. Wer das ist? Genau das sollen wir herausfinden, hat sich Leser Sebastian gewünscht. Deshalb treffen wir dort Helena. Habt ihr zu diesem Themengebiet Fragen oder vielleicht Anregungen für Recherchen in der Ecke Bautzen, Leipzig und Umgebung?
Wenn ihr Ideen für ungewöhnliche Übernachtungsorte auf der Reise Richtung Bautzen oder Themen- und Ortsvorschläge für die kommenden Wochen habt, dann meldet euch bei uns! Schickt uns weg!
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