Über unsere brasilianischen Essgewohnheiten haben wir euch ja schon in unseren Podcasts schon öfter was erzählt. Hier haben wir unsere wichtigsten kulinarischen Erfahrungen für euch zusammengefasst. Denn frittierte Bananen, Ananas-Pfefferminz-Saft und Bohnen, Bohnen, Bohnen begleiten uns hier jeden Tag. Unsere Geschmacksnerven haben genau wie wir schnell Freunde in Rio de Janeiro gefunden. Das hier sind unsere Hauptquellen kulinarischer Genüsse:
1. Kilo-Restaurants: Es gibt sie in Rio überall, du kannst dort schnell, günstig und wild durcheinander essen. Die Kilo-Restaurants sind das Pendant der deutschen All-you-can-eat Kultur. Du zahlst pro 100 Gramm und kannst aus etlichen Speisen auswählen, die dir in Form eines bunten Buffets dargeboten werden. Unser Lieblings-Kilo-Restaurant ist praktischerweise im Haus nebenan, in unserem Stadtteil Rio Comprido. Da zahlen wir 2,75 Real (weniger als ein Euro) pro Kilo und hauen uns die wildesten Kombinationen aus frittiertem Fisch, Mangomus, Kartoffelbrei, Melonen-Salat, frittierte Bananen, Kohl und Reis auf die Teller. Obendrauf kommt eine kräftige Portion braune Bohnen, das ist die Standard-Soße, die man praktisch zu allem essen kann. In unserem Kilo-Restaurant essen Leute im Anzug während ihrer Mittagspause genauso wie die Studenten von der Uni gegenüber. Woran wir uns erst einmal gewöhnen mussten: Im Kilo-Restaurant laufen immer mehrere Fernseher, die meistens Telenovela-Best-ofs oder Unterhaltungsshows zeigen.
2. Lanchonetes: Auf deutsch würde man sie wohl als „Imbiss“ bezeichnen, dabei sind sie viel mehr als das. Lanchonetes sind kleine offene Läden mit einer großen Bar, in denen man sich Snacks und Säfte kaufen kann. Wir nennen sie immer Saftläden, weil es da einfach die besten frischgepressten Säfte überhaupt gibt und das auch noch für relativ wenig Geld. Das dazugehörige Obst ist gut sichtbar ausgestellt: Ananas, Papayas, Maracujas, alles groß, frisch und wesentlich natürlicher aussehend als in Deutschland. Unsere derzeitigen Saft-Favoriten sind „Ananas-Pfefferminz-Saft“ und Orangensaft, wobei man die brasilianischen gelb-grünen Orangen nicht mit ihren kümmerlichen Geschwistern aus Deutschland vergleichen kann.
3. Supermercados: Im Supermarkt erstaunen uns immer wieder aufs Neue die riesigen Fleisch- und Fischtheken, an denen große Brocken Fleisch und Fisch verkauft werden. Wir essen allerdings lieber Käse als Fleisch, was hier nicht immer einfach ist. Der Standard-Käse in Rio heißt Queijo Minas und schmeckt wie eine Art Butterkäse. Wir haben uns in der ersten Zeit immer massenweise Avocados gekauft und aufs (Toast-)Brot geschmiert. Mittlerweile haben wir uns daran ein wenig überfressen, aber die brasilianischen Avocados sind wirklich hervorragend. Wir mögen es auch, dass Obst und Gemüse hier weder EU-genormt noch frei von braunen Stellen sind, es macht das Essen irgendwie liebenswerter. An der Kasse packen Mitarbeiter die Einkäufe in Unmengen aus dünnen Plastiktüten und wir werden mit unseren mitgebrachten Einkauftaschen häufiger irritiert angeschaut. Und welche brasilianischen Gerichte esst ihr gerne oder sollen wir mal für euch testen? Wir nehmen Tipps mit Freude entgegen!
Anmerkung: Dieser Text erscheint auch im Blog der Frankfurter Buchmesse. Dort bloggen wir als Lisa Altmeier und Steffi Fetz.
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