Handmaids Riot: Deutschland, was tun? Folge 3

Die Handmaids protestieren gegen Femizide und Queerfeindlichkeit. Bei den Handmaids Riots wollen sie den Alltag von anderen durchbrechen, indem sie mit ungewöhnlichen Outfits und aufrüttelnden Botschaften irritieren.

Was steckt hinter den aufsehenerregenden Protesten? Wir haben die Handmaids einen Tag lang in Hamburg begleitet.

Bei „Deutschland, was tun?“ kümmern wir uns um eure politischen Themen. Wenn euch die dritte Folge gefällt, freuen wir uns über euren Support auf Steady, damit wir noch mehr Folgen produzieren können.

Nachtrag: Uns erreichte eine kritische Rückfrage dazu, wieso wir die Position von Friedrich Merz zur Vergewaltigung in der Ehe im Video nicht weiter eingeordnet haben:

„Finde ich ganz schwierig, dass hier das Narrativ von Merz, der gegen die Vergewaltigung in der Ehe gestimmt habe, so ungefiltert weiter transportiert wird (…) Daraus auf die Einstellung von Merz abzuheben, ist (…) keine seriöse Berichterstattung.“

Aus diesem Grund wollen wir an der Stelle auf die heutige Position von Friedrich Merz zu diesem Thema eingehen.

Fakt ist: 1997 stimmte Friedrich Merz gegen einen Gesetzentwurf, der die Vergewaltigung in der Ehe ins Strafgesetzbuch aufnehmen sollte.

Was in unserem Video nicht erwähnt wird ist, warum er so abgestimmt hat.

In einem Interview im Jahr 2024 mit der Stuttgarter Zeitung äußerte sich Friedrich Merz zu der Abstimmung folgendermaßen:

„1997 haben wir im Bundestag diskutiert, ob bei der Einbeziehung dieser Straftaten in den Vergewaltigungsparagrafen als Verbrechen eine Widerspruchsklausel aufgenommen werden soll. Das hätte den Opfern die Möglichkeit gegeben, eine Strafverfolgung zu verhindern, um die Ehe zu retten. Ich habe vor über 25 Jahren für eine solche Lösung gestimmt. Auch rund die Hälfte der Unionsfraktion hat das so gesehen wie ich. Andere haben es anders gesehen – und sie haben Recht gehabt aus der Rückschau. Auch ich würde heute anders abstimmen.“

Das heißt: Heute würde er laut eigener Aussage anders abstimmen. Der Grund, warum er damals so abgestimmt hat, war, dass er der Meinung war, dass es die Möglichkeit geben sollte, eine Ehe nach einer Vergewaltigung retten zu können – indem man das Strafverfahren einstellt.

Wir hatten nach dem Lesen dieser Ausführungen und vor der Veröffentlichung unseres Videos entschieden, diesen Punkt nicht in unserer Video aufzunehmen, da wir nicht das Gefühl hatten, dass diese Begründung den Vorwurf entkräftet, dass er gegen den Gesetzentwurf abgestimmt hat und euch daher keinen großen Mehrwert bietet. Wir nehmen aber aus der Kritik mit, dass wir diese Einordnungen stärker liefern sollten – und euch selbst die Möglichkeit bieten sollten, das zu beurteilen. Deshalb herzlichen Dank für den Hinweis und wir freuen uns weiterhin über eure Rückfragen und eure Kritik.

Veröffentlicht von Lisa Altmeier und Steffi Fetz. Als Crowdspondent recherchieren wir die Themen, die dir wichtig sind.

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