Es wird Zeit für ein weiteres Recherche-Update. Sieben von zehn Themen unserer „Was ist los mit dir, Deutschland?“-Tour haben wir nun fertig gedreht.
Wen habt ihr in den vergangenen Wochen getroffen?
Zuerst waren wir wie angekündigt zu Besuch in einer Intensivgruppe für Jugendliche. Wir haben uns einen Tag im Leben von Kerstin angeschaut. Kerstin ist 26 und hat schon in so vielen verschiedenen Jugendeinrichtungen gewohnt, dass sie sie kaum noch zählen kann. Als Kind hat sie schlimme Erfahrungen gemacht und kam mit zwölf Jahren zu Pflegeeltern. Noch heute kämpft sie mit psychischen Problemen, leidet unter anderem unter einer Posttraumatischen Belastungsstörung. Sie hat oft das Gefühl, dass sie aus der Gesellschaft ein Stück weit ausgeschlossen ist, weil sie dem allgemeinen Leistungsdruck nicht standhalten kann. Sie hat sich bei uns gemeldet, um uns zu zeigen, wie das eigentlich ist, wenn du jung bist, große Probleme hast und von einer Behörde zur nächsten geschoben wirst. Kerstin wünscht sich, dass in Deutschland mehr für Kinder aus schwierigen Familien getan wird. Kinder wie sie früher eines war.
Dann fuhren wir zu der ehemaligen Ministerpräsidentin von Thüringen, Christine Lieberknecht (CDU), und haben mit ihr über das Verhältnis von Staat und Religion diskutiert. Diese Frau ist nämlich nicht nur Politikerin, sondern auch ehemalige Pastorin. Wir wollten wissen: Ist es ok, wenn Kreuze im Klassenzimmer hängen und Kinder mit Kopftuch im Unterricht sitzen? Oder sollten Staat und Religion in Deutschland stärker getrennt sein? Und: Wie christlich ist die CDU eigentlich (noch)? Ist es im Jahr 2017 zeitgemäß, dass eine Partei eine Religion im Namen trägt? Der Dreh wird Teil unseres Themenkomplexes „Sag Deutschland, wie hast du es mit der Religion?“, zu dem wir im vergangenen Jahr schon Religionskritiker Ali Utlu getroffen haben.
Außerdem haben wir eine Bürgerinitiative aus Freiberg am Neckar in Baden-Württemberg begleitet, die sich dafür eingesetzt hat, dass ihre drei Grundschulen vor Ort nicht geschlossen (und zu einer großen Schule zusammengefasst) werden. Die kleine Truppe hat so hart gekämpft, dass sie es tatsächlich geschafft hat, einen Bürgerentscheid zu initiieren. Wir waren am Tag der Entscheidung dabei und werden daraus einen Beitrag zum Thema „Direkte Demokratie“ schneiden.
Vergangenes Wochenende haben wir dann mit unserer Waffen-Recherche losgelegt. In München war Sicherheitskonferenz. Dort treffen sich jedes Jahr internationale Sicherheitspolitiker, Militärs und Vertreter der Rüstungsindustrie und diskutieren die Weltsicherheitslage. Etwa 2000 NATO-Gegner und Waffenkritiker haben dagegen protestiert. Wir waren für euch vor Ort und haben mit den Demonstranten unter anderem über ihre Kritik an den Rüstungsexporten der Bundesrepublik gesprochen.
Wie geht es jetzt weiter?
Diese Woche beschäftigen wir uns mit dem Themenbereich „Politische Utopie“ und werden nach Mainz fahren, um einen jungen Mann zu treffen, der tatsächlich eine Utopie lebt.
Danach beenden wir unsere Waffenrecherche (wir werden unter anderem im Bundestag und bei Lobbycontrol vorbeischauen) und kümmern uns um die Themen „Die Flüchtlinge sind da – und jetzt?“, „Jung und politisch engagiert“ und „Mein Weltbild, dein Weltbild!“
Solltet ihr zu einem dieser Themen noch Anregungen oder gute Gesprächspartner im Kopf haben, dann meldet euch bei uns.
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