Illegal ins Land: Deutschland, was tun? Folge 4

Ali Sajjad ist mit einem geklauten Pass nach Deutschland gekommen. Wir haben ihn 2018 auf der griechischen Insel Lesbos kennengelernt. Damals, gerade 18 und kurz vorher alleine aus Afghanistan gekommen, lebte er im berüchtigten Flüchtlingscamp Moria.

Wir sprechen mit ihm über die Migrationsdebatte in Deutschland und darüber, wie es dazu kommt, dass er jetzt in Hamburg studiert. Denn eigentlich gilt in der EU ja das Dublin-Verfahren: laut der Regelung wäre Griechenland für Alis Asylverfahren zuständig, weil es das Land war, in dem er in der EU angekommen ist und zuerst einen Antrag auf Asyl gestellt hat.

In Deutschland wurden im vergangenen Jahr 250.945 Asylanträge gestellt, davon sind rund 90 Prozent Erstanträge (BAMF 2024). In diesem Jahr wurden von Januar bis Mai 54.004 Asylerstanträge gestellt.

Die Merz-Regierung plant in der Migrationspolitik:

  • mehr Menschen an der deutschen Grenze abzuweisen
  • mehr Menschen abzuschieben – auch nach Afghanistan
  • den Familiennachzug für bestimmte Geflüchtete auszusetzen

Mit ersterem begann Innenminister Alexander Dobrindt wenige Stunden nach seinem Amtsantritt Anfang Mai: Er verfügte über mehr Grenzkontrollen und ordnete an, dass Asylsuchende an der deutschen Grenze abgewiesen werden dürfen. Drei Geflüchtete aus Somalia hatten gegen ihre Zurückweisung an der deutsch-polnischen Grenze geklagt und Berliner Verwaltungsgericht Recht bekommen. Sie dürften nicht abgewiesen werden ohne eine Klärung, welcher EU-Staat für ihren Asylantrag zuständig sei.

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Veröffentlicht von Lisa Altmeier und Steffi Fetz. Als Crowdspondent recherchieren wir die Themen, die dir wichtig sind.

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