Griechenland und die vergessenen Flüchtlinge: Unsere Langzeitdoku aus Lesbos

Eigentlich wollten wir nur ein zehnminütiges Video über die Situation der Flüchtlinge auf der griechischen Urlaubsinsel Lesbos drehen. Eine kleine Doku und dann ab nach Hause. Das war im November 2017. Doch was wir vor Ort erlebten, hat sich so in unsere Köpfe gebrannt, dass wir von der Insel nicht mehr loskamen. Denn in dem chronisch überfüllten Flüchtlingscamp Moria auf Lesbos gehören Gewalt, Islamismus und sexueller Missbrauch zum Leben. Eine der Ursachen: Der EU-Türkei-Deal.

Das griechische Flüchtlingslager Moria ist ein Ort des Grauens: Frauen tragen Windeln, weil sie sich nachts aus Angst vor Vergewaltigungen nicht auf die Toilette trauen. Schon die Kinder sind suizidgefährdet. Außerdem ist das Camp die perfekte Brutstätte für Islamisten: Im vergangenen Jahr attackierten sie Kurden und Jesiden mit Eisenstangen. Tausend Menschen flohen aus dem Lager, das eigentlich ein Schutzort sein soll. Die griechische Regierung und die Europäische Union sind mit der Situation überfordert, sie kriegen das Lager nicht unter Kontrolle. Regelmäßig kommt es zu Aufständen und Bränden, Flüchtlingshelfer leiden unter Depressionen. Nicht nur die Bewohner des Camps, auch die griechische Bevölkerung auf Lesbos fühlt sich von der Politik alleine gelassen und von der Welt vergessen. All das wollen wir mit dieser Langzeitdoku zeigen.

Lesbos: Die schönste Hölle auf Erden

Hintergrund zum Film

Dieser Film war ursprünglich Teil einer Recherchereise durch Griechenland, bei der wir mit Menschen aus verschiedenen Altersklassen, Schichten und Städten gesprochen haben, um zu erfahren, wie es Griechenland heute geht und was die Leute in Griechenland von der Europäischen Union halten. Das Projekt wurde komplett von unseren Usern finanziert und alle behandelten Themen wurden von unseren Leserinnen und Zuschauern vorgeschlagen. Daraus sind 7 Video-Folgen entstanden.

Im Laufe der Recherche stellten wir fest, dass sich auf der Insel Lesbos viele Probleme häufen, die sinnbildlich für die gesamte Griechenlandkrise, aber auch für die gescheiterte EU-Flüchtlingspolitik stehen. Aus diesem Grund haben wir beschlossen, hierzu eine unabhängige 42-Minuten-Doku zu produzieren. Zahlen und weitere Infos findet ihr in diesem Text.

In diese Doku ist viel Geld und Zeit geflossen. Weitere unabhängigen Recherchen sind nur möglich, wenn unsere Leser und Zuschauer uns finanziell unterstützen. Wenn du willst, dass wir weitermachen, unterstütze uns auf Steady!

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