Video Nummer zwei ist fertig! Ihr wolltet wissen, wer die Sorben sind. Und wir haben in Bautzen eine Antwort darauf gefunden:
Hier noch ein paar zusätzliche Hintergrundinfos und Funfacts:
- Die Sorben sind eine von vier anerkannten Minderheiten in Deutschland (1. Sinti & Roma, 2. Dänen, 3. friesische Volksgruppe, 4. Sorben).
- Wie in unserem Beitrag erwähnt, bekommen die Sorben insgesamt 18 Millionen Euro von den Ländern Sachsen, Brandenburg und vom deutschen Bundeshaushalt. Dieses Geld wird vom sorbischen Dachverband „Domowina“ verwaltet. Kultureinrichtungen wie das deutsch-sorbische Theater, in dem deutsche und sorbische Stücke aufgeführt werden, gäbe es ohne diese Subventionen nicht. Der Ministerpräsident von Sachsen, Stanislaw Tillich, ist übrigens auch Sorbe.
- Im Beitrag erzählt uns Helena, dass die Kruzifixe am Straßenrand von Unbekannten zerstört wurden. Sie vermutet, dass es sich um Leute handelt, die „antisorbisch“ eingestellt sind. Im Mai 2014 wurden außerdem ziemlich viele sorbische Straßenschilder in der Region beschmiert, also die sorbischen Namen weggestrichen.
- In Bautzen und Umgebung gibt es nicht nur das deutsch-sorbische Theater, sondern auch sorbischsprachige Kindergärten und Schulen.
- Annette schrieb uns auf Facebook, während wir in Bautzen waren:
- Wir haben Helena auch hierzu befragt. Tatsächlich unterscheidet sich die Sprache teilweise erheblich (Eigenwörter) und die Obersorben sind eher katholisch, die Niedersorben tendenziell eher evangelisch. Helena meinte, dass sich dennoch alle als Sorben fühlen. Sie selbst hat für ein Theaterstück niedersorbisch gelernt, sie spricht also beiden Sprachen (wenn auch besser obersorbisch).
- Die Musik in dem Beitrag stammt komplett von der sorbischen Band „Wusmuz.“ „Wusmuz“ heißt übersetzt „Brei“. Helena hat uns einige Zeilen aus einem Liebeslied der Band übersetzt: „Ich will mit dir Kartoffeln sammeln gehen und sie danach kochen“. Was für ein Liebesbeweis!
- Und, Funfact: der Roman Krabat von Otfried Preußler basiert auf einen sorbischen Sage.
Linktipps:
- Uwe Rasche vom Magazin „Brand eins“ hat 2009 einen lesenswerten Artikel über die Sorben in Bautzen verfasst.
- Und arte hat Sorben befragt, die umgesiedelt werden, weil in ihren Dörfern bald Braunkohle abgebaut wird.
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