In einer Schule hinter Gittern

sonia mit uns

Wir treffen Lehrerin Sônia

Wir haben mal wieder für euch die Schulbank gedrückt! In Rio waren wir ja bereits in einer Schule und haben dort mit Schülern und Lehrern gesprochen, weil ihr wissen wolltet, warum der Lehrerberuf in Brasilien schon einen schlechten Ruf hat. Gestern sind wir hier in Salvador noch mal an einer anderen Schule gewesen und haben dort Sônia getroffen. Sie arbeitet als Lehrerin am „Colégio Estadual Helena Celestino Magalhães“ im Stadtteil Iapi. Sie ist eine der Lehrerinnen, die von einer Arbeitsstelle alleine nicht leben kann.

Wie viele Arbeitsplätze sie hat und warum der Unterricht darunter oft leidet, hat sie uns in einem sehr freundlichen und ehrlichen Gespräch erzählt.

blickausderschule

Diese Schule ist komplett vergittert.

Das Colégio liegt mitten in einer Favela. Deshalb ist das komplette Gebäude vergittert und wird von der Polizei bewacht. Auch das sind natürlich nicht gerade einfache Bedingungen für Schulkinder. Noch bis vor zwei Jahren kamen öfter mal Schüler nicht zur Schule, weil sie ihr Haus nicht verlassen konnten – die Straßen waren wegen Schießereien gesperrt. Manchmal fiel der Unterricht auch ganz aus. Zu gefährlich. Mittlerweile hat sich hier einiges geändert, dazu bald mehr. Probleme gibt es aber immer noch: Hier haben drei von 30 Schülern in ihrer Klasse von lauter 15-Jährigen schon selbst Kinder. „Total normal“, sagt Sônia, die wie die anderen Lehrer trotz der Arbeitssituation sehr motiviert wirkt. Was wir sonst noch über das brasilianische Schulsystem erfahren haben und welchen Eindruck wir insgesamt bekommen haben, könnt ihr bald hier nachlesen.

Jean (rechts) in seiner ehemaligen Schule mit seinem Kumpel Siri

Jean (rechts) in seiner ehemaligen Schule mit seinem Kumpel Siri

Mitgenommen an diese Schule hat uns übrigens Jean. Er ist hier selbst früher zur Schule gegangen und wohnt heute auch noch in der Favela bei seiner Mutter. Wir haben seinen Kontakt von Mariana aus Curitiba bekommen, die wir in Sao Paulo kennengelernt haben. Jean arbeitet als Strandverkäufer. Er und seine Familie haben uns dann auch gleich auf eine Geburtstagsfeier mitgenommen und uns mit  leckerem Essen aus Salvador vollgestopft. Auch dazu bald mehr. Unsere Internetverbindung ist übrigens mal wieder relativ mies, also wundert euch nicht, wenn ihr mal kurzzeitig nichts von uns hört. Wir starten jetzt in unsere letzte Woche in Brasilien.

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