Die besten Clubs der Welt, der erste Brasilianer mit Computer und das Land der 25 Berlusconis: Eure Aufträge Teil 2

Danke für eure Vorschläge! Mittlerweile habt ihr uns über 50 Ideen und Hinweise auf interessante Personen geschickt. Zehn davon haben wir euch schon vorgestellt, gerade recherchieren wir auf euren Wunsch in befriedeten Favelas. Jetzt kommen die nächsten Vorschläge. Und bitte:

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1) Sie kämpften gegen die Militärdiktatur und landeten dafür im Gefängnis. 40 Jahre lang haben Widerstandskämpfer aus den 70er Jahren geschwiegen, die 60-jährige Filmemacherin Emilia hat sie jetzt zum Sprechen gebracht. Die Arbeit an ihrem Film, war eine Art Gruppentherapie. Auch für sie selbst, die seit ihrer Zeit als Rebellin viermal geheiratet hat, aber nie über die Zeit im Gefängnis sprach. Auf diese Geschichte hat uns Anne hingewiesen.

2) Wie kann ein Mensch von 236 Euro im Monat leben? Joao hat uns bei Facebook geschrieben, dass die meisten Brasilianer mit einem Einkommen von monatlich 700 Real klar kommen müssen. „Alles in Brasilien ist echt teuer“, sagt er, der selbst an einer brasilianischen Universität arbeitet.

3) Die Schönheitsbranche boomt in Brasilien und Rios Strände sind die perfekten Präsentationsflächen für makellos operierte Körper. Unser Leser Sebastian will uns zu dem sehr speziellen Magazin „Plástica & Beleza“, also „Platische Chirurgie und Schönheit“ schicken: „Besucht doch mal die Redaktion. Und ihre Leserinnen.“

4) Das Schulsystem in Brasilien ist ungerecht, das haben uns die Lehrer Eduardo und Angelo erzählt, das skalieren skandieren auch die Demonstranten auf der Straße. Die Privatschulen für reiche Kinder sind top, die öffentlichen Schulen bieten zu wenigen und zu schlechten Unterricht an. Plus: Lehrer verdienen extrem wenig. Warum ist die Arbeit als Lehrer in Brasilien einer der schlechtesten Berufe? Und wie sieht so ein ganz normaler Schulalltag an einer öffentlichen Schule aus?

5) Felix will, dass wir für ihn eine Runde abtanzen: „In Rio soll es ja ein paar der besten Clubs der Welt geben. Wie ist es da?“ Er gibt uns außerdem die Anregung mit: „Ich fänd’s toll, wenn ihr euch auch mal an Themen wagt, die man aus Brasilien noch gar nicht kennt, die also mit Gewalt, Favela und Körperkult nichts zu tun haben.“

6) Das WM-Stadion Maracanâ: Eine Spur der Zerstörung. Das Maracanâ wurde für die WM umgebaut und privatisiert. Dafür hat die Regierung eine Gruppe indigener Menschen aus ihrem Zuhause geworfen, die vorher auf diesem Gelände lebten. „Wo und wie leben diese vertriebenen Menschen jetzt?“ fragt sich René. Kleine Anmerkung hierzu: Dieses Thema passt, wie wir finden, auch gut zu dem Landgrabbing-Thema, das bei der letzten Abstimmung auf Platz zwei gelandet ist.

7) Hannah hat uns in unserem Einführungsvideo gefragt, wie junge Frauen in ihrem Alter hier leben, eine Frage, die uns auch Leah gestellt hat. „Wie ist das Verhältnis zwischen jungen Männern und Frauen in Brasilien“ wollen sie wissen.

8) Jessica, Christian, Jonathan, Philipp und ein paar andere haben uns dazu aufgefordert „Macht doch mal was Schönes über Fußball.“ Hierzu nehmen wir gerne noch Konkretisierungen entgegen.

9)  Das brasilianische Mediensystem ist eine Katastrophe. „Habt ihr nicht Lust rauszufinden, warum Brasilien immer noch eines der restriktivsten Mediengesetze hat und ob die Proteste eine Chance haben daran etwas zu ändern? Stichwort: Das Land der 25 Berlusconis“ schreibt uns Fabian per Email.

10) Raphael war der erste Mensch in Brasilien, der einen eigenen Computer besaß. Heute hasst er das Internet. Früher war er ein weltbekannter Physiker, der unter anderem im Kernforschungszentrum Jülich arbeitete. Ihm wurde in Deutschland eine Professur angeboten, doch er ging einer Frau zuliebe zurück nach Brasilien mit der er nicht glücklich wurde. Kurz darauf brach die Militärdiktatur aus. Vor ein paar Jahren hatte Raphael einen schlimmen Motorradunfall, bei dem er Teile seines Gedächtnisses verloren hat. Seitdem pflegt ihn sein Sohn, der ebenfalls Raphael heißt. Dieser Raphael würde sich wünschen, dass wir mit seinem Vater sprechen und ihn auf deutsch nach seinen Erinnerungen an früher fragen.

11) Anne hat uns erzählt, dass eine Gruppe von Künstlern eine Schokoladenfabrik in Rio besetzt. „Besucht die doch mal und schaut euch an, was sie dort machen.“

Wir danken allen Ideengebern schon mal herzlich für die Aufträge und Tipps. Wie wir mit euren Ideen umgehen, könnt ihr in einem Extra-Text nachlesen. Falls ihr noch Anmerkungen zu den Themenvorschlägen habt, bevor ihr über fünf von ihnen (die sich für eine längere Recherche eignen) bei Facebook abstimmen könnt, dann meldet euch. Wenn ihr weitere spannende Ideen habt, ebenfalls. Wir freuen uns!

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  1. Pingback: Ihr stimmt ab: Eure Ideen, unser Auftrag | crowdspondent

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